Gibt es „Alternativen“ zu Windkraft und Photovoltaik?

An Infoständen und auf Infoveranstaltugen zum Thema „Erneuerbare Energie“ wird häufig gefragt, was es denn für Alternativen zu Windkraft und Photovoltaik gäbe.
Hierzu muss erst einmal gesagt werden, dass es eigentlich keine Alternative für etwas braucht, was im Überfluss vorhanden ist und somit der Ausdruck „Alternative“ nicht passt.
Denn wie bereits auf der Seite „Lohnen sich weitere Windräder“ beschrieben, wandeln wir bereits mehr als genug Wind- und Sonnenenergie in Strom und benötigen für die wind- und sonnenfreien Zeiten, die mehr als ein halbes Jahr betragen, also keine Alternativen, sondern zusätzliche Möglichkeiten der Energieausbeute.
Hier ist es wichtig, dass es sich auch um Energieträger handelt, die wetterunabhängig sind, denn jeder weitere wetterabhängige Energieträger wird fast zu den gleichen Zeiten Strom liefern wie Wind und Sonne, da alle von der Sonneneinstrahlung abhängig sind. Denn wie ich bei der Auswertung der Winddaten der Windmessstation der deutschen Wetterdienstes von Boizenburg feststellen musste, weht selbst der Wind tagsüber mehr als nachts.

Ein Lieblingswort in der Politik ist zur Zeit gerade das Wort „Vielfalt“. Diese Vielfalt ist auch im Energiesektor wichtig und so müssen wir uns auch von dem Gedanken lösen, sämtliche Energie in Strom wandeln zu wollen oder gar zu müssen.
D.h. es bedarf einer Vielzahl an Energiequellen, um mit diesem Energiemix eine sinnvolle Versogung von Bevölkerung und Industrie sicherzustellen.

Wir haben also:

Windkraftanlagen – mehr als genug vorhanden.

Photovoltaikanlagen – bitte nur noch mehr, wenn diese regelbar sind und nicht durch plötzlichen Sonnenschein das Netz überlasten.

Wasserkraft – gerne mehr, wird aber wohl nicht mehr im großen Stile möglich sein, zumal die Förderung von Kleinanlagen eingestellt wurde.

Bioenergie – hier muss ganz klar nur auf Bioabfälle gesetzt werden, da sonst unsere Lebensmittelproduktion darunter leidet – Problem Tank oder Teller.

Atommüll – der noch jede Menge Energie enthält, aber endlos und teuer eingelagert werden muss.

Forschung – die in den letzten Jahren anscheinend enorm vernachlässigt wurde, da sich nur auf Wind- und Sonnenenergie konzentriert wurde.

Wie sehen weitere Möglichkeiten aus:

Wie oben bereits erwähnt, muss berücksichtigt werden, dass Energie nicht immer gleich elektischer Strom sein muss. Denn laut Bundesumweltamt besteht unser Energiebedarf zu über 50% aus Wärme und es tritt hier zum Großteil Erdgas als Energieträger auf.
D.h. das z.B. Holz, das 64% unseres Bioenergieanteils von 18,8% ausmacht, bei der Wärmegewinnung eine große Rolle spielt. Schauen wir uns aber einmal die Grafik dazu vom Bundesumweltamt an:

Hier sind die Biomasseanteile einmal genauestens aufgeschlüsselt und wir sehen am unteren rechten Ende die beiden Posten zur Geothermie. In den Posten oberfächennahen Geothermie fallen alle Geothermieanlagen bis 400 m, also auch die Erdwärmepumpen von vielen Privatleuten.
Die Tiefe Geothermie kommt dabei recht stiefmütterlich mit knapp einem Prozent weg, hat aber noch viel Potential, wie auf der Seite Geothermie nachzulesen ist.

Forsetzung folgt demnächst. 11/2024