Wasserkraft

Die Grundidee der Energiewende war von Anfang an sowohl technisch, als auch ökonomisch fragwürdig. Technisch, weil ein Stromnetz nunmal kein Speicher ist und daher zu jedem Zeitpunkt immer genauso viel eingespeist werden muss, wie verbraucht wird, sonst bricht es zusammen.
Wind und Sonne liefern den Strom jedoch nach Wetterlage und Sonnenstand und nicht nach Bedarf. Es braucht daher grundlastfähige Backup-Kraftwerke, welche gegebenenfalls hoch- und runterfahren können, je nachdem, ob „Erneuerbare” einspeisen oder nicht. Als CO2-arme Technologien kommen dafür nur Wasserkraft und Kernkraft in Frage (Quelle).

Aber jetzt ätzen auch in Deutschland immer mehr Umweltschützer ausgerechnet gegen diese vermeintlich so nachhaltige Methode der Stromerzeugung aus Wasserkraft. Vor allem die gerade im Bau befindlichen oder geplanten Pumpenspeicherwerke sind ins Visier geraten.
Hierbei handelt es sich um künstliche oder natürliche Seen auf Bergen, in die Wasser gepumpt wird mit Strom, der gerade überschüssig vorhanden ist. Und wenn der Wind mal nicht so stark weht, und es Bedarf gibt, lässt man das Wasser wieder herunterfließen und treibt damit Turbinen an. Der Vorteil: Man muss Windkrafträder seltener abstellen, wenn man weiß, wohin mit dem Strom (Quelle).

Strom aus kleinen Wasserkraftwerken will die Bundesregierung nicht mehr fördern (Quelle).
Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke (BDW), Hans-Peter Lang, sagt dazu: „Wenn dies so umgesetzt wird, bekommen künftig rund 90 % der 7.300 Wasserkraftanlagen in Deutschland keine Einspeisevergütung mehr. Ohne Zukunftsperspektive modernisieren die Betreiber diese Anlagen nicht und müssen sie aus wirtschaftlichen Gründen in vielen Fällen sogar zurückbauen. So gehen jedes Jahr zig Millionen Kilowattstunden CO₂-neutraler Strom aus Wasserkraft verloren. Den Gesetzentwurf zum Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) 2023, der am 06. April 2022 vom Kabinett verabschiedet wurde, hält Lang deshalb für kontraproduktiv. Die betroffenen Wasserkraftwerke tragen zum Klimaschutz, der Versorgungssicherheit sowie auch zu einer höheren Unabhängigkeit bezüglich der Stromimporte bei (Quelle).

Auch bei uns im Landkreis Harburg sind Wasserkraftwerke möglich, wie ein Beispiel von der Seeve in Lüllau zeigt:
Anders als Windkraft und Sonnenenergie ist Wasserkraft nicht wetterabhängig. Sie ist viel mehr 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche verfügbar. Deshalb könnten Prognosen zufolge außerhalb von Spitzenzeiten des Stromverbrauchs wahrscheinlich sogar mehr als 50 % aller Lüllauer versorgt werden. Und weil der Weg von der Stromquelle zum Verbraucher kurz ist und transportbedingt kaum etwas verloren ginge, würden mindestens 85 % des erzeugten Stroms in dem Jesteburger Ortsteils verbraucht werden (Quelle).
Die Seeve ist sogar besonders prädestiniert, da sie ganzjährig gleichmäßig viel Wasser führt.